Befunde von Akne inversa-Betroffenen sind selten homogen und benötigen unterschiedliche Interventionen. Im präsentierten Fall war eine Monotherapie mit lAight® ausreichend, um die Entzündungen im Intimbereich stark zu reduzieren. Die Fistel- und Narbenbildung unter den Achseln machte jedoch einen chirurgischen Eingriff nötig. Die angewandte Temporäre Loop Strategie (TLS) ermöglichte es, die Läsionen zu entnehmen und zu vernähen, ohne dass die Entzündungen wieder auftraten. Der Eingriff konnte ambulant erfolgen und es kam zu keinen Ausfallzeiten. Nach Aussagen der Patientin war die TLS zudem psychisch deutlich weniger belastend als die in der Vergangenheit durchgeführten großflächigen Exzisionen. Unterstützt durch die Nachbehandlung der Narben mit lAight® ist die Patientin auch optisch mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Details: Die 32-jährige Patientin stellte sich im März 2021 in der Chirurgischen Praxis Köln-Nord vor. Sie litt seit 2004 unter einer fortschreitenden Ai (auch Hidradenitis suppurativa genannt), die erst kurz vor Aufnahme in der Praxis diagnostiziert wurde. Während der langen Diagnosezeit hatte sich der Befund nach Aussage der Patientin deutlich verschlechtert und mittlerweile waren beide Achseln, beide Leisten, der
Genitalbereich sowie Brust und Hals betroffen. Auch wenn die Entzündungen aktuell noch dem Hurley Grad II zuzuordnen waren, zeigte sich doch insbesondere unter den Achseln eine starke Tendenz zur Vernarbung.
Die starken Schmerzen und fortschreitenden Bewegungseinschränkungen belasteten die Patientin deutlich. Die primären Therapieziele waren ein langfristiges Schmerzmanagement und die Wiederherstellung von Lebensqualität und Bewegungsfreiheit. Allerdings lehnte die Patientin eine großflächige Exzision ab.
Der Genitalbereich und die Leisten zeigten entzündliche Läsionen mit leichter Vernarbung die erfolgreich im 14-tägigen Intervall mit lAight®-behandelt wurden. Die Achseln zeigten bereits deutliche Fistelbildung mit stark wulstiger Vernarbung, die nach gängigen Expertenangaben chirurgischer Eingriffe bedurften. Nach Leitlinie wäre eine lokale Exzision mit sekundärer Wundheilung angeraten, die von der Patientin allerdings aufgrund von negativen Vorerfahrungen abgelehnt wurde. Da ausreichend gesunde Hautareale zwischen den Läsionen vorlagen, wurde ein Eingriff mittels TLS durchgeführt.
Eingriff mittels TLS:
In Vorbereitung der lokalen Exzision werden in vorhandene Abszesse und Fisteln Kunststoffbänder eingezogen und verknotet (sog. Loops). Der große Vorteil liegt in der Tatsache, dass nach Einsetzen der Loops innerhalb von 1 bis 2 Tagen eine deutliche Schmerzreduktion erreicht werden kann, ohne dass hieraus Einschränkungen in Alltag oder Beruf resultieren. Im konkret vorgestellten Fall wurde das gesamte Areal nach dem Einziehen der Loops weiterhin mit lAight® behandelt, was den Rückgang der Entzündung zusätzlich beschleunigte. Nach acht Wochen wurde das betroffene Gewebe entfernt und mittels Primärverschluss vernäht. Um erneuten Entzündungsbildungen vorzubeugen, wurden die Nahtreihen durch die Einlage eines neuen Loops abgesichert. Dadurch wurden Wundsekrete und Blutungen abgeleitet, was zu einer schmerzärmeren und schnelleren Wundheilung führte. Zur Optimierung der Narben und dem Vorbeugen von Wiederauftreten von Entzündungen wurden zwei weitere lAight®-Behandlungen im Operationsgebiet durchgeführt.
Die chirurgische Praxis Köln-Nord ist seit 2020 Teil des lAight®-Netzwerks. Herrn Durdagi ist es wichtig, seine chirurgische Kompetenz so zu nutzen, dass Eingriffe eine möglichst geringe Belastung für Patient:innen darstellen und diese in ihrem Alltag so wenig wie möglich einschränken. Die Eingriffe können meist unter Lokalanästhesie durchgeführt werden und passen besser zu den Lebensumständen der oft jungen Acne inversa-Betroffenen.