Nach Schätzungen internationaler Organisationen sterben jährlich 700.000 Menschen weltweit aufgrund von Infektionen mit multiresistenten Bakterien. Die jährlichen Kosten durch Antibiotika-Resistenzen liegen in der EU bei schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro im Jahr. Im Oktober 2015 wurde daher das globale Antbiotika-Überwachungsprojekt GLASS („Global Antimicrobial Resistance Surveillance System“) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen, das die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen weltweit beobachten soll. Die Daten zu etwa 500.000 Resistenzen aus 22 Ländern bestätigen die Vermutung, dass sich Antibiotikaresistenzen weltweit ausgebreitet haben. Am häufigsten wurde von fünf resistenten Bakterienarten berichtet: Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae und schließlich Salmonella spp. Gerade in Akne inversa/Hidradenitis suppurativa-Läsionen sind eine Vielzahl an Bakterien zu finden, insbesondere auch Staphylococcus aureus. In einer Studie von A.H. Fischer et al. (2016) konnte die erhöhte Bildung von antibiotikaresistenten Bakterien in Ai/HS-Läsionen belegt werden. Vor allem die Anteile der Ai/HS-Läsionen, die Clindamycin-resistente Staphylococcus aureus hervorbringen, waren höher als in Vergleichsgruppen. Clindamycin kommt in der Therapie der Akne inversa sowohl topisch (zum Auftragen auf die Haut) als auch systemisch (zur oralen Einnahme) zum Einsatz.
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Titel:

Patterns of antimicrobial resistance in lesions of hidradenitis suppurativa

Autoren:

Fischer AH, Haskin A, and Okoye GA
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Titel:

WHO Global Antimicrobial Resistance Surveillance System early implementation 2016-17

Autoren:

Tornimbene B, Eremin S, Escher M, Griskeviciene J, Manglani S, Pessoa-Silva CL